19 Klavier-Improvisation zu, mit und gegen die Musikautomaten

Wir sind es gewohnt, dass Musik aus irgendeinem Gerät quillt, aber es gab eine Zeit, da alle Musik live gespielt wurde, einmalig und vergänglich war. Als die ersten technischen Klangmaschinen aufkamen, war dies eine Sensation: man konnte Musik wieder und wieder hören. Das Klangmaschinenmuseum in der Seidenfabrik Dürnten vereint eine der beeindruckendsten Sammlungen und zeigt die gesamte Bandbreite der mechanischen Musikinstrumente von kleinen Zylindermusikdosen bis zu riesigen Jahrmarkt- und Konzertorgeln. Doch bei aller Freude am Fortschritt der maschinellen Endlosschlaufen zeigten sich auch schon bald die Grenzen maschinell reproduzierter Musik: Das Fehlen des lebendigen Musizierens, das nie zweimal genau dasselbe erklingen lässt, das sowohl unwiederbringliche Highlights wie Fehler und Pannen miteinschliesst. Andrerseits war schon manche Mutter froh, konnte sie an der Schnur der Musikdose ziehen und musste nicht neben dem Kleinkind warten, bis es einschlief. Und nicht jeder Stummfilmkinobetreiber konnte sich geniale Live-Begleiter wie André Desponds leisten. Selbiger tritt an diesem Abend nun an mit witzigen Improvisationen zu, mit und gegen die Musikautomaten und zeigt damit genau das auf, was kein Automat und auch kein Roboter, kein Computer, kein noch zu erfindendes Gerät aus 'künstlicher Intelligenz' je kann: improvisieren!

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