56 ZAL – eine Hommage an Frédéric Chopin

Der Abend beginnt mit Chopins Reise nach Paris, wo er im September 1831 ankommt. Bald schon wird der hustende, milchtrinkende  Pianist, der aussieht wie ein junges Mädchen und dem eine schlichte Polonaise weit mehr bedeutet als aller Pariser Chic, in der Glitzerstadt als Geheimtipp gehandelt. Trotz krankmachendem Heimweh, kann Chopin nicht nach Polen zurück, und so schüttet er all seinen Schmerz mit herrlicher Wucht übers Klavier und in Töne. Chopins genialisches Schaffen entspringt einem zutiefst menschlichen, ja archetypischen Konflikt: dem Konflikt zwischen rebellischer Auflehnung und  gleichzeitiger tiefer Ergebenheit dem eigenen Schicksal gegenüber. Genau diese Zerrissenheit drückt das polnische Wort ‚żal’ aus und Chopin brannte sich dieses Wort ins Herz, und er brannte es in seine Musik. ‚żal’: Rebellion und Hingabe im Klang eines einzigen Wortes, einer einzelnen Silbe.

In żal – hommage an frédéric chopin teilen sich der Pianist André Desponds und die Tänzerin Andrea Herdeg die Darstellung Frédéric Chopins und verflechten sie mit projizierten Bildfolgen und Texten zu einem vielschichtigen, bunten Ganzen, das Chopins Leben umfasst und sich davor verneigt. Den Bühnenraum hat der Videokünstler Georg Lendorff unter Verwendung von Originalkunstwerken von Biagio Mastroianni gestaltet.

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